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Neubauprojekt 1999 - 2002

2 Bettenstationen für Querschnittgelähmte (36 Betten)

3 Bettenstationen für Hirnverletzte (48 Betten, davon 1 Wachkoma-Station)

1 Überwachungsstation (Intensivpflege), 8 Betten

Ambulatorium

Tagesklinik

Übungswohnen

Hippotherapie

Georg Franck, Dorothea Franck, "Architektonische Qualiät", Karl Hanser Verlag, München, 2008: 

Auch die Poetik kann im höchsten Mass funktional sein. Den Testfall stellt ein Gebäude dar, zu dessen Funktionalität es gehört, dass eine notorisch sich einschleichende Atmosphäre vermieden wird. Wir alle kennen Gebäudetypen dieser Art. Zum Beispiel kennen wir alle den Schlag in die Magengrube, den wir empfinden, wenn wir als Besucher ein Krankenhaus betreten. Ein Krankenhaus, dessen Atmosphäre von dieser Botschaft (der Schwere und Hoffnungslosigkeit) freigehalten ist, wäre in einem weiteren als dem technischen und organisatorischen Sinn funktional.

Herzog & de Meuron haben ein solches Krankenhaus gebaut. Die REHAB in Basel ist eine Klinik für schwere Fälle, nämlich für die Rehabilitation von Gehirn- und Rückenmarkverletzten.  Die Bettenzimmer sind für Patienten ausgelegt die so schwer gelähmt sind, dass sie auf Sand gebettet werden, um nicht wund zu liegen. Solche Patienten sind zum stundenlang regungslosen Blick an die Decke verurteilt. Um diese Situation zu lindern, sind in die Decken der Bettenzimmer Glaskugeln eingelassen, die den Blick in den Himmel freigeben. Sie werden zum Motiv für die Gestaltung der Fassade, die es ihrerseits übernimmt, in die Atmosphäre des Ganzen einzustimmen.

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Als Projektarchitektin in der Ausführungsphase durfte ich die Teilbereiche Ambulatorium und Tagesklinik , sowie alle Nasszellen in den Bettenstationen, bearbeiten. Die praktikumsähnliche Begleitung einer Pflegefachperson während eines ganzen Tages ermöglichte Einblicke in den Alltag von Patienten und Angestellten, die zu neuen Ansätzen in der Ausführung führten.  Architekturtheoretiker Georg Frank erwähnt dies in seinem Buch als "Nebenthemen, wie etwa die farbigen Toiletten, in denen Querschnittgelähmte oft Stunden mit der Entlehrung des Darms verbringen. Die Stimmung ist der Beitrag der Architektur zur Erleichterung des Schweren, das die Patienten und das pflegende Personal zu tragen haben. "

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