Nandita Boger is a Swiss architect based in Vinelz, where she founded NAN Architektur GmbH in 2016. She worked as an architect in Berlin and gained experience as a project manager in the office of Herzog & de Meuron. Boger studied architecture at ETH Zurich and taught design theory at Bern University of Applied Sciences from 2003 to 2014.
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„Die Schönheit ist eine Übereinstimmung und ein Zusammenklang der Teile zu einem Ganzen, wie es das Ebenmass, das oberste Naturgesetzt, fordert.“
Leon Battista Alberti (1485), Architekt
1999 | Herzog & de Meuron | Laban Dance Centre London
In dem Projekt Laban Dance Centre durfte ich in einem all-english-Team als einzige deutschsprachige Architektin planen. Die Bearbeitung ging von dem gewonnenen Wettbewerbsprojekt bis zur Baueingabe (Stage D).
Text: Kieran Long
"Das Laban Centre zeugt von einer aussergewöhnlich subtilen Architekturauffassung, die sich sehr von der Reihe braver städtischer Kulturbauten unterscheidet, die in den 1990er Jahren von der Nationalen Lotterie im Vereinigten Königreich finanziert worden sind.
Das Zentrum beherbergt eine der grössten und wichtigsten Institutionen für zeitgenössischen Tanz in Europa.
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Es wurde nach Rudolf Laban benannt, einem Tänzer, Choreografen und Tanztheoretiker, der das „Labanotation-System“ entwickelte, mit dem man Tanzbewegungen schriftlich festhalten kann. 1997 entschied sich die Schule, einen Wettbewerb für einen neubau auszuschreiben: er sollte die früheren Räumlichkeiten ersetzen, die, über mehrere Gebäude verstreut, immer wieder neu zugeordnet und umgebaut werden mussten. Zu dem Wettbewerb hat man selbstbewusst nur grosse Namen wie Peter Zumthor, David Chipperfield, Enric Miralles und Tony Fretton eingeladen – Herzog & de Meuron gewannen.
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Das Raumprogramm für den Entwurf des Neubaus umfasste ein Theater mit 300 Plätzen, verschiedene Tanzstudios, Therapieräume, eine Bibliothek und ein Archiv, Vortragssaal, Besprechungsräume und ein öffentliches Café – all das sollte in einem Gebäude untergebracht werden, das zwar an die Atmosphäre des Provisorischen im Vorgängerbau erinnert, zugleich aber alle Funktionen kompakt in einem einzigen Paket bietet.
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Im Gegensatz zu den unregelmässigen, mit symbolhaften Materialien, Farben und Formen fast überfrachteten Gängen erscheinen die Tanzsäle als Oasen der Ruhe."
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Quelle: B4 Baumeister 4/03